Heute haben wir als Gruppe mit zwei Leitern der Amity Foundation
und einer Lehrerin gesprochen. Es ging um das Bildungssystem Chinas.
Unumgänglich dabei der enorme Druck der auf den Kindern lastet. Sie erzählten
sehr offen und sahen es auch als Problem an. Immer wieder wurde betont, dass
das ganze Volk das System nicht gut fände, aber noch keiner eine bessere Lösung
gefunden hätte.
In China ist kaum etwas wichtiger als Status und Bildung.
Daher versuchen die Eltern ihren Kindern die besten Chancen offen zu halten,
soweit es Ihnen möglich ist; bzw. sie dahin zu führen und zu drängen. Schon die
Schule spielt dabei eine große Rolle. Sie entscheidet unter anderem auch
darüber auf welche Universität ein Schüler später gehen kann. Natürlich kommt
es vorher zu Aufnahmetests, wie zu fast allen Gelegenheiten in denen man Test
schreiben könnte. Es gibt extra 3 vorgeschrieben Tage, an denen diese Tests
stattfinden. Die Polizei kontrolliert währenddessen den Straßenverkehr und alle
Bauarbeiten müssen unterbrochen werden, damit die Schüler so wenig gestört
werden, wie irgend möglich. Vor ein paar Jahren war es wohl noch so; wer an
diesen Tagen krank war, hatte Pech gehabt - eine Universität, keine Ausbildung
- und somit auch Pech für den Rest seines Lebens. Ohne vernünftige Bildung
stehen die Chancen nur sehr schlecht, eine Arbeit zu finden, die zur unteren
Mittelklasse führt. Heutzutage können die Schüler den Test im Folgejahr
wiederholen.
Die Folge aus all diesem Leistungsdruck ist, dass viele
Schüler, sofern die Familie genug Geld hat, zu unterschiedlichsten
Nachhilfekursen geschickt werden. Also zum einen damit die Kinder gut
vorbereitet sind für die Tests, aber zum anderem auch damit die Kinder auch ja
keine Fehler machen, die „automatisch“ dazu führen, dass die Eltern ihr Gesicht
verlieren.
Dienstag der 14.
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